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Technische und soziale Innovationen - für die Menschen in der Region

Mobil bis ins hohe Alter – nahtlose Mobilitätsketten zur Beseitigung, Umgehung und Überwindung von Mobilitätsbarrieren

Die eigene Selbständigkeit im Alter und der Verbleib im eigenen Zuhause ist vielen Menschen sehr wichtig. Dies ist auf Dauer allerdings nur dann möglich, wenn neben der persönlichen Sicherheit auch der Aspekt der eigenen Mobilität gegeben ist. Um diese persönliche und individuelle Mobilität zu ermöglichen, möchte EMS-MOVES in Zukunft eine Reihe von technischen und organisatorischen Tools und Dienste entwickeln, die es Menschen ermöglichen soll, eigene Mobilitätsketten zu gestalten und praktisch umzusetzen. Diese können zum Beispiel von der eigenen Wohnung zum Arzt, zur Familie oder anderen Aktivitäten sein.

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Beispiele für Elemente und Tools von EMS-MOVES sind:

  • Matchmaking-Dienst
  • Mobiles soziales Netzwerk
  • Einbindung des Öffentlichen Nahverkehrs in Ihrer Region
  • Systematische Entwicklung altersgerechten Wohnraums
  • Aufbau eines lokalen Nachbarschaftshilfe-Netzwerkes (Treppenlotsen, Begleitservice, Einkaufshilfe, Fahrdienste, Seelsorge)
  • Sharing von Mobilitätshilfsmitteln (Car-, Pedelec-, Elektromobil-Sharing)

Doch wie lässt sich durch neue Konzepte der wachsende Unterstützungsbedarf von Senioren einerseits kontinuierlich erfassen, andererseits aber auch bedarfsgerecht umsetzen? Die stetig schwindende Selbstständigkeit Zuhause und die Verringerung persönlicher Ressourcen sind dabei nur zwei von vielen Faktoren.

 Mögliche Lösungsansätze sind hier:

  • Identifizierung individueller oder gruppenspezifischer Mobilitätsbarrieren
  • Entwicklung eines skalierbaren Konzeptes um diese Barrieren zu verringern
  • Evaluation der Generalisierbarkeit durch interne und externe Fachleute
  • Testen der Umsetzbarkeit in lokal begrenzten Regionen

Ein Beispiel für geplante und umgesetzte Mobilität im Alter sind sichere Fuß- und Radwege oder ein barrierefreier und servicefreundlicher Personennahverkehr. Bevor diese umgesetzt werden können müssen diese bei der Planung öffentlicher Räume und Verkehrsmittel jedoch bedarfsgerecht einbezogen werden. 

Seniorengerechte Mobilität im ÖPNV

Mobilität im ÖPNV sollte sicher, komfortabel, serviceorientiert und klimafreundlich sein, dies ist jedoch in vielen Regionen noch nicht gegeben und fordert die enge Zusammenarbeit von Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeitsarbeit.

Mobilität für SeniorenDa im hohen Alter oft auf ein eigenes Auto verzichtet werden muss ist ein seniorengerechter Öffentlicher Personennahverkehr von existentieller Bedeutung. Dabei ist auch die Verbindung von ÖPNV und entsprechender Anbindung an angepasste Fuß- und Radfahrwege von Bedeutung. Attraktive Angebote im öffentlichen Nahverkehr für Senioren sind daher sowohl eine bedarfsgerechte Infrastruktur als auch barrierefreie Busse und Bahnen sowie besondere Informationsangebote. Dies können zum Beispiel spezielle Seniorentickets, ein Mobilitätstraining oder auch speziell angepasste Bedienelemente sein.

In einigen Verkehrsverbünden gibt es bereits spezielle Angebote für Senioren oder auch Mobilitätstrainings. Dies soll die Hemmschwelle zur Nutzung des ÖPNV im Alter senken und die Mobilität steigern.

Beispiele für Mobilitätsangebote im ÖPNV:

  • Der Einsteigerbus des Ems-Jade-Kreis bietet individuelle Angebot für verschiedenen Altersklassen an. Für Senioren gibt es Tipps für Ausflüge, Seniorennachmittage oder auch persönliche Fahrplan- und Tarifauskünfte.
  • In Hannover bot der lokale Verkehrsbetrieb "üstra" einen Mobilitätsberater an, der einmal in der Woche Senioren im Altenzentrum mit Rat und Tat zur Seite stand. Neben Tarifauskünften konnten hier Fahrplanauskünfte oder auch Tipps und Tricks im sicheren Umgang mit dem ÖPNV eingeholt werden.
  • Die EVAG in Essen bietet in Kooperation mit der Verkehrswacht Essen und der Polizei ein Bustraining für Menschen ab 50 an. Hier werden in netter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen Tipps und Informationen rund um das Thema ÖPNV vermittelt. Daran schließt ein Sicherheitstraining in einem Bus von einer speziell geschulten Busfahrerin an.
  • Ein ähnliches Konzept verfolgen die Stadtwerke Remscheid in Kooperation mit der Polizei Remscheid. Auch hier wird ein Sicherheitstraining für Senioren ab 60 Jahren angeboten, dass viele wichtige Themen behandelt. Das richtige und sichere Einsteigen, die Vermeidung von Stürzen, der Kauf von Fahrkarten und weitere Tipps sind Teil dieses Mobilitätstrainings.
  • In einem leeren Bus können Ältere Fahrgäste in Zusammenarbeit mit der BVG in Berlin in aller Ruhe üben wie man sich mit den verschiedenen Hilfsmitteln wie Rollatoren, Rollstühlen oder dem Gehstock sicher im Bus bewegt. Mitarbeiter der BVG geben hier wichtige Tipps und stehen mit Rat und Tat zur Seite.
  • Praktische Schulungen gibt es auch in Rhein-Main Gebiet des RMV. Hier wird die richtige Bedienung des Fahrkartenautomaten von ehrenamtlichen Helfern gezeigt und Informationen über Fahrplanänderungen oder Umstellungen gegeben. Bei gemeinsamen Fahrten soll Senioren Sicherheit im ÖPNV vermittelt werden.
  • Ein anderes Konzept verfolgten die Kölner Verkehrsbetriebe mit dem "Patenticket". Hier wurde Besitzern des "Aktiv60 Tickets" ein kostenloses Patenticket für drei Monate für Freunde oder Bekannte angeboten. Ziel der Aktion war es älteren Menschen gemeinsame Fahrten mit vertrauten Menschen zu ermöglichen umso Sicherheit bei der Benutzung des ÖPNV zu erlernen.

Aber auch Abseits von Sicherheits- oder Mobilitätstrainings gibt es bereits einige Aktionen und Zusatzangebote um den öffentlichen Nahverkehr für Senioren attraktiv und sicher zu machen. So zum Beispiel das Bonusheft des VBB Berlin und Brandenburg, das Inhabern eines VBB-Abo 65plus bis zu 25% Rabatt bei 40 mit Bus und Bahn erreichbaren Ausflugszielen bietet. So kann die Attraktivität des ÖPNV gesteigert werden.

Aber auch mit Sonderverkehren kann die Mobilität von Senioren wieder aktiviert werden. Das Seniorenmobil in Merzig bietet zum Beispiel einen Kleinbus an, mit dem Senioren alle zwei Wochen an je zwei Tagen mit dem Bus zum Einkaufen gefahren werden können. Begleitet vom Malteser Hilfsdienst werden dann verschiedene Lebensmittelgeschäfte angefahren in denen die Senioren ganz bequem und sicher ihre Einkäufe erledigen können. Dabei wird jeder Fahrgast an der Haustür abgeholt und auch wieder dorthin zurückgebracht. Ein wirklich durchdachtes und bedarfsgerechtes Konzept, das auch anderenorts gut umgesetzt werden könnte.

Begleitservice für Senioren im ÖPNV

Eine weitere Möglichkeit um die Mobilität im ÖPNV wieder zu steigern sind auch Begleitservices, die bereist von einigen Verkehrsverbünden angeboten werden. Die EVAG in Essen bietet Senioren Hilfe bei der Bedienung des Fahrkartenautomaten und bei der gesamten Fahrt im Raum Essen an. Auf Wunsch wird der Fahrgast von einem Seniorenbegleiter bereits an der Haustür abgeholt und zur Haltestelle begleitet.

Einen ähnlichen Service bietet auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg an, der sich allerdings vorwiegend an in Mobilität oder Sehkraft eingeschränkte Fahrgäste richtet. Auch hier werden die älteren Fahrgäste an der Haustür abgeholt und bis zur Zieladresse begleitet.

Aufgrund der Planungssicherheit müssen beide Begleitservices für Senioren aber mindestens einen Tag im Voraus bei den Verkehrsverbünden gebucht werden.

Solche Konzepte sind bisher lokal begrenzt, könnten aber durch Kooperationen der verschiedenen Verkehrsverbünde auch überregional möglich gemacht werden. Dazu ist jedoch ein Bewustsein für die Bedürfnisse von Senioren auch in der Politik sowie den Medien ein wichtiger Faktor.

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